Flexible Kurvenleittafeln im Saarland

Minimierung von Unfallfolgen für Motorradfahrende

Im April 2023 wurden auf der Landstraße 156 zwischen Oppen und Nunkirchen starre Kurvenleittafeln aus Metall gegen flexible aus Kunststoff ausgetauscht. Sie sollen mögliche Unfallfolgen bei Motorradfahrenden minimieren.

Umsetzung: Auftakt auf der L156, weitere Umsetzung sukzessive im gesamten Saarland  

Planung: Landesunfallkommission, Zusammenarbeit mit dem BVDM 

Ort: L 156 zwischen Oppen – Nunkirchen, Saarland

Handlungsfeld: Motorradfahren – gut und sicher 

Ausgangslage und Ziel

Die L156 ist eine bei Motorradfahrenden beliebte Strecke, auf der es in engen Kurven immer wieder zu schweren Unfällen kommt. Um die Kurvenführung für die Verkehrsteilnehmenden besser sichtbar zu machen, gibt es dort Kurvenleittafeln aus Metall. Diese können bei Unfällen schwere Verletzungen bei Motorradfahrenden hervorrufen.

Ziel der Maßnahme ist es, die Sicherheit für Motorradfahrende zu verbessern, indem die Folgen möglicher Unfälle abgemildert werden. 


Problemdimensionen  

Starre Kurvenleittafeln aus Metall stellen für Motorradfahrende ein erhebliches Risiko dar. Bei einem Aufprall geben sie nicht nach, was zu schweren Verletzungen führen kann. Flexible Kurvenleittafeln aus Kunststoff verursachen deutlich weniger Verletzungen. Dies hat ein Crashversuch von DEKRA im Verkehrssicherheitsreport 2017 deutlich aufgezeigt. Zuvor hatte das Verkehrsministerium in Baden-Württemberg die Entwicklung und Erprobung flexibler Kurvenleittafeln aus Kunststoff erfolgreich abgeschlossen. 

Um die flexiblen Leittafeln an Unfallschwerpunkten oder Gefahrenstellen einzusetzen, ist eine besondere Genehmigung oder Freigabe des zuständigen Landesministeriums erforderlich. Verkehrszeichenträger in Deutschland müssen normalerweise aus Metall bestehen.


Maßnahmen  

Die starren Kurvenleittafeln aus Metall zwischen Oppen und Nunkirchen wurden durch flexible Modelle aus Kunststoff ersetzt. Sukzessive sollen an gefährlichen Kurvenabschnitten im gesamten Saarland die flexiblen Varianten installiert werden. Die örtlichen Unfallkommissionen analysieren dazu im Vorfeld die besonders risikoreichen Strecken. Die Einführung der flexiblen Kurvenleittafeln ist ein Bestandteil des saarländischen Verkehrssicherheitsprogramms „Miteinander sicher mobil“

Weitere Maßnahmen im Überblick:

  • Im Rahmen der Auftaktveranstaltung an der L 156 wurden zusätzlich 700 vom DVR bereitgestellte reflektierende Sicherheitswesten an den ADAC und die Dehoga übergeben. Sie sollen u. a. Motorradgästen in Hotels zur Verfügung stehen.

Das Besondere an dem Projekt

Die Initiative, flexible Kurvenleittafeln einzusetzen, wurde maßgeblich vom Bundesverband der Motorradfahrer (BVDM) angestoßen.

Wirkungen

Die Maßnahme verbessert die Sichtbarkeit der Kurvenführung und trägt dazu bei, das Risiko schwerer Unfallfolgen für Motorradfahrende zu minimieren. Zugleich erhöht die Infrastrukturänderung das Sicherheitsgefühl der Motorradfahrenden.

Verkehrssicherheit

Flexible Kurvenleittafeln fungieren als passive Sicherheitsmaßnahmen, die Unfälle zwar nicht verhindern, aber deren Folgen erheblich mindern können. Sie bieten zudem eine verbesserte Sichtbarkeit und Sicherheit in Kurvenbereichen, da sich der Bildträger der Kurvenleittafeln ungefähr in Augenhöhe der Motorradfahrenden befindet. Dies ist besonders wichtig, da es Motorradfahrenden dabei hilft, den Kurvenverlauf frühzeitig zu erkennen und so das Unfallrisiko zu senken.


Fazit

Die Umsetzung der Maßnahme verdeutlicht, wie wichtig die Zusammenarbeit verschiedener Akteure für die Verkehrssicherheit ist. Die Umgestaltung der L156 trägt wesentlich dazu bei, Sicherheit und Sicherheitsgefühl der Motorradfahrenden erheblich zu verbessern.