KNI-Allianz für Sicherheit
Verkehrsfreigabe: laufend; mehrere Initiativen bereits umgesetzt
Planung: Bündnispartner der KNI-Allianz für Sicherheit, Osnabrück
Ort: Osnabrück
Handlungsfeld: Jeder trägt Verantwortung – alle machen mit
Am 26. September 2018 haben sich Mitglieder des Kompetenznetzes Individuallogistik (KNI) e.V. und des Gesamtverbandes Verkehrsgewerbe Niedersachsen (GVN) e.V. in Osnabrück zum Aktionsbündnis „Allianz für Sicherheit“ zusammengeschlossen. Ziel der Initiative ist es, den Güterverkehr in Städten sicherer zu gestalten – gemeinsam mit Politik, Verwaltung und Verbänden.
Ausgangslage und Ziel
Der zunehmende Güterverkehr in Städten führt zu erhöhten Sicherheitsrisiken, insbesondere für Radfahrende und zu Fuß Gehende. Die KNI-Allianz für Sicherheit hat sich zum Ziel gesetzt, durch eigenverantwortliches Handeln der Unternehmen die Sicherheit im Stadtverkehr für alle Verkehrsteilnehmenden zu erhöhen. Dabei konzentrierten sich die Aktivitäten zunächst auf die Osnabrücker Innenstadt, haben aber mittlerweile Vorbildcharakter für andere Regionen entwickelt.
Das Besondere an dem Projekt
Die Initiative setzt auf freiwillige Selbstverpflichtungen der Unternehmen. Sie fördert den aktiven Dialog mit Politik und Verwaltung, um gemeinsam Lösungen für mehr Sicherheit im Stadtverkehr zu entwickeln.
Problemdimensionen
Die Hauptprobleme im städtischen Güterverkehr lassen sich in drei zentralen Bereichen zusammenfassen:
- Erhöhtes Unfallrisiko durch tote Winkel bei LKWs: Besonders in städtischen Gebieten stellen tote Winkel bei großen Fahrzeugen eine erhebliche Gefahr dar, da andere Verkehrsteilnehmende wie Radfahrende oder zu Fuß Gehende oft übersehen werden.
- Konflikte zwischen Verkehrsteilnehmenden in engen Innenstadtbereichen: Die begrenzte Fläche in Innenstädten führt häufig zu Konkurrenzsituationen zwischen zu Fuß Gehenden, Radfahrenden und dem Güterverkehr und erhöht die Unfallgefahr.
- Mangelnde Infrastruktur für eine sichere Trennung: Vielerorts fehlt es an baulichen Lösungen, die Güterkraftverkehr von Rad- und Fußwegen stärker voneinander trennen.
Maßnahmen
Die KNI-Allianz für Sicherheit setzt auf gezielte Präventionsmaßnahmen, um Unfälle im Straßenverkehr zu vermeiden. Dazu zählen regelmäßige Schulungen, neue Technologien und Dialoge mit weiteren Akteuren.
- VR-Projekt STEP in Kooperation mit mindQ: Mithilfe moderner Virtual-Reality-Technologie erleben Verkehrsteilnehmende realistische Unfallszenarien aus verschiedenen Perspektiven – z. B. als zu Fuß Gehende, Radfahrende oder Autofahrende. Dies fördert ein tieferes Verständnis für Risikosituationen und sensibilisiert für sicheres Verhalten.
- Tote-Winkel-Schulungen: Schülerinnen und Schüler erfahren die Gefahren des toten Winkels praxisnah – entweder durch einen LKW auf dem Schulhof oder mit VR-Brillen. Ziel ist es, Risikosituationen zu erkennen und das eigene Verhalten im Straßenverkehr sicherer zu gestalten.
- Dialog am runden Tisch: Förderung der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Gemeinden, um gemeinsam verkehrssichernde Maßnahmen zu entwickeln.
- Infrastrukturmaßnahmen: Vorschläge wie Rechtsabbiegeverbote für LKWs an kritischen Kreuzungen sollen die Sicherheit erhöhen. Auch bauliche Anpassungen an gefährlichen Stellen sollen für mehr Sicherheit sorgen wie eine deutlichere bauliche Trennung von Radwegen und Güterkraftverkehr. Gefährliche Kreuzungen in Osnabrück und Umgebung werden mit Spiegeln versehen.
- Schulungen von Fahrerinnen und Fahrern: Die KNI-Allianz für Sicherheit führt gemeinsam regelmäßig Schulungen für Fahrerinnen und Fahrer durch und weist die eingesetzten Fahrerinnen und Fahrer an, Bremsassistenten bei Fahrzeugen nicht zu deaktivieren.
- Technische Sicherheitslösungen: Bereits 2018 verpflichteten sich teilnehmende Unternehmen zur Nachrüstung ihrer Fahrzeuge mit Abbiegeassistenzsystemen (alle Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht von über 7,5 Tonnen, die regelmäßig am Osnabrücker Wallring Sendungen zustellten oder abholten) sowie zur Anschaffung neuer Fah
Wirkungen
Durch die Maßnahmen der KNI-Allianz für Sicherheit wird ein stärkeres Bewusstsein für Verkehrssicherheit geschaffen. Die praxisnahen Schulungen wie die "Tote-Winkel-Schulungen" und das VR-Projekt STEP fördern ein besseres Verständnis für Risikosituationen und unterstützen Verkehrsteilnehmende bei einem sicherheitsbewussteren Verhalten. Die ergänzenden Infrastrukturmaßnahmen und technischen Lösungen tragen dazu bei, konkrete Gefahrenstellen zu entschärfen und so die Sicherheit im Straßenverkehr langfristig zu verbessern.
Verkehrssicherheit
Die Kombination aus technischen Verbesserungen, Schulungsmaßnahmen und infrastrukturellen Anpassungen soll die Verkehrssicherheit im städtischen Verkehr deutlich erhöhen. Ein besonderer Fokus liegt auf der Prävention, auf der Vermeidung von Unfällen durch tote Winkel und der Sensibilisierung aller Verkehrsteilnehmenden für potenzielle Gefahrensituationen.
Fazit
In der KNI-Allianz für Sicherheit haben sich Unternehmen zusammengeschlossen, um selbstverpflichtend und proaktiv Verantwortung für die Verkehrssicherheit zu übernehmen. Durch die Zusammenarbeit verschiedener Akteure und die Kombination unterschiedlicher Maßnahmen hat die Initiative das Potenzial, die Sicherheit im städtischen Verkehr nachhaltig zu verbessern und als Vorbild für andere Regionen zu dienen.