Der Güterkraftverkehr ist eine zentrale Säule des Transportwesens, birgt jedoch erhebliche Sicherheitsrisiken. Auffahrunfälle von LKWs an Stauenden gehören dabei zu den häufigsten und schwerwiegendsten Unfallursachen. Der Verein „Hellwach mit 80 km/h e.V." setzt sich entschlossen dafür ein, defensive Fahrweisen und die konsequente Einhaltung von Sicherheitsregeln zu etablieren. Ziel ist es, ein stärkeres Bewusstsein für verantwortungsvolles Fahren zu schaffen und so die Verkehrssicherheit nachhaltig zu erhöhen.
Ausgangslage und Ziel
Auf deutschen Transitrouten ereignen sich nahezu täglich schwerwiegende Unfälle am Stauende. Besonders gravierend sind Auffahrunfälle von LKWs, die mit einer Aufprallwucht von bis zu 40 Tonnen verheerende Folgen haben können. Unfälle dieser Art lassen sich häufig auf Ablenkung oder Sekundenschlaf der Fahrenden zurückführen. Ursachen können auch darin liegen, dass LKW-Fahrende Gefahren nicht frühzeitig erkennen und angemessen reagieren.
Der Verein „Hellwach mit 80 km/h“ zielt mit seiner Aufklärungskampagne darauf ab, diese gefährlichen Situationen zu verhindern und eine defensive Fahrweise zu fördern. Die zentralen „10 Max-Achtzig-Regeln“ bieten hierfür Orientierung. Sie rufen zu einer Selbstverpflichtung zur sicheren Fahrweise auf und sollen im Berufsalltag konsequent von den Fahrenden umgesetzt werden. Dafür müssen auch Unternehmen und ihre Kunden sichere Rahmenbedingungen gewährleisten.
Das Besondere am Verein
Der Verein setzt auf ein starkes Unterstützer-Netzwerk aus Firmen, Institutionen und Verbänden. Gemeinsam verfolgen sie das Ziel, die „Max Achtzig“-Idee europaweit bekannt zu machen und eine Bewegung für mehr Sicherheit im Straßenverkehr zu etablieren.
Maßnahmen
Die Kampagne des Vereins zeichnet sich durch ihre klare Botschaft aus. Die eigens gestaltete, positiv gezeichnete Comicfigur „Max Achtzig“ steht als Symbol für eine defensive und vorausschauende Fahrweise.
Die Maßnahmen umfassen im Einzelnen:
Der Verein stellt verschiedene Materialien bereit, die gezielt auf die Prävention und Sensibilisierung im Güterkraftverkehr ausgerichtet sind. Dazu zählen:
- Die Präventionsbroschüre „Grundlagen für die Selbstverpflichtung zur Unfallvermeidung“, ein illustrierter Comic, der die zehn „Max-Achtzig-Regeln“ anschaulich darstellt.
- Das „Max-Achtzig-Sicherheitsregister“, ein Leitfaden mit Regeln zur Unfallvermeidung, der als Ergänzung im Fahrerhandbuch dient.
- Das Buch „Max Achtzig: 40 Tonnen Verantwortung!“ von Dieter Schäfer, das den umfassenden Präventionsansatz des Vereins zusammenfasst. Es bietet eine Grundlage für die gesetzlich vorgeschriebenen Fortbildungsmaßnahmen und eignet sich als Begleitwerk für Fahrende und Trainer. Zudem kann es in Schulungen, Fortbildungen sowie der Fahrausbildung eingesetzt werden, insbesondere im Rahmen der Inhalte der Berufskraftfahrerqualifizierungsverordnung (Anlage 1, Ziffern 1.2, 1.3a und 3.1).
Der Verein ist regelmäßig auf Fachforen, Konferenzen und Aktionstagen vertreten, um in Vorträgen das Thema Auffahrunfälle und deren Ursachen zu auszuführen. Auf Aktionsveranstaltungen veranschaulicht ein Unfall-LKW, der von der Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik (BGHW) bereitgestellt wird, eindrücklich die Folgen von Auffahrunfällen.
Die Botschaften der Kampagne werden durch folierte Sattelauflieger mit der „Max Achtzig“-Figur direkt in den Straßenverkehr gebracht, wodurch eine breite Öffentlichkeit erreicht wird. Diese mobile Werbung macht die zentrale Figur der Kampagne sichtbar und fördert ihre Bekanntheit. Ergänzend dazu nutzt der Verein soziale Medien wie Facebook, um regelmäßig Beiträge zu veröffentlichen und das Thema einer noch größeren Zielgruppe näherzubringen.
Der Verein führt in Unternehmen Vorträge für Berufskraftfahrer durch, um auf die Risiken von Auffahrunfällen aufmerksam zu machen. Dabei wird auch eine zerstörte LKW-Fahrerkabine als Exponat präsentiert, die die Folgen von derartigen Unfällen eindrücklich veranschaulicht. Mit Kurztutorials auf YouTube werden Fahrerinnen und Fahrer dabei unterstützt, ihr persönliches Gefahrenbewusstsein zu schärfen.
Wirkungen
Die bisherigen Ergebnisse der Kampagne „Max Achtzig“ lassen einen positiven Trend erkennen. Immer mehr Unternehmen schließen sich der Initiative an und unterstützen die freiwillige Selbstverpflichtung ihrer Fahrenden. Das bedeutet, dass zunehmend mehr Berufskraftfahrende unterwegs sind, die die Max-Achtzig-Regeln bewusst in ihren Alltag integrieren und so einen aktiven Beitrag zu mehr Verkehrssicherheit leisten.
Verkehrssicherheit
Der Verein „Max Achtzig“ trägt aktiv zur Erhöhung der Verkehrssicherheit bei, indem er auf die Bedeutung vorausschauenden Fahrens hinweist. Durch die Einhaltung der Max-Achtzig-Regeln sollen Ablenkungen minimiert und das Unfallrisiko verringert werden. Durch seine vielfältigen Maßnahmen setzt die Kampagne ein starkes Zeichen für mehr Sicherheit und Verantwortung im LKW-Verkehr.
Fazit
Der Verein „Hellwach mit 80 km/h“ leistet einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Verkehrssicherheit im Güterverkehr. Durch gezielte Aufklärung und die Unterstützung durch ein starkes Netzwerk von Partnern wird angestrebt, die Zahl der Unfälle am Stauende signifikant zu reduzieren. Die Max-Achtzig-Kampagne ist ein Schritt in Richtung einer sichereren Mobilität auf den Straßen Europas.