Johannesstraße | Erfurt
Projektdaten
- Großstadt mit rd. 206.000 Einwohnern in Thüringen
- Ca. 360 m langer Straßenzug
- Verkehrsstärken werktags:
- Rd. 11.500 Kfz/24h
- Rd. 1.600 Radfahrende/24h
- Rd. 400 Stadtbahnen/24h (2 Linien, jeweils 10 min-Takt im Tagesverkehr)
- Planung: Straßen- und Tiefbauprojekt GmbH, Erfurt
- Baukosten ca. 2,5 Mio. €
- Verkehrsfreigabe: Juni 2015
Überblick über die Straßensituation
Die Johannesstraße verbindet als radiale Hauptverkehrsstraße die nördlichen Stadtteile mit der Erfurter Innenstadt (Bild 2) und hat eine entsprechend große Bedeutung für alle Verkehrsarten.
Die Umgestaltung betrifft den unmittelbar nördlich an die Innenstadt angrenzenden Streckenabschnitt zwischen Stauffenbergallee und Juri-Gagarin-Ring. Der Kfz-Verkehr wird anschließend auf den Innenstadtring abgeleitet, während Stadtbahn und Radverkehr gradlinig in die Innenstadt weitergeführt werden. Die angrenzende Bebauung ist überwiegend 4-geschossig. Sie weist im Erdgeschoss Geschäftsnutzungen, Dienstleistungen und Kleingewerbe auf. In den höheren Geschossen dominiert Wohnnutzung.
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Bild 1: Die Johannesstraße nach dem Umbau: Gliederung des Fahrbahnquerschnitts, Umgestaltung der Straßenbahnhaltestelle, mehr Raum für Zufußgehen, Verbesserung der Aufenthaltsqualität
Walter Braun, Verkehrskonzept, Aachen
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Bild 2: Lage im Straßennetz: radiale Hauptverkehrsstraße im Zulauf zum Stadtzentrum von Erfurt
OpenStreetMap contributors | www.openstreetmap.org)
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Bild 3: Johannesstraße innerhalb der Innenstadt (im Winter): Mischverkehr auf der Fahrbahn, Einbahnstraße für den Kfz-Verkehr
Karl Heinz Schäfer, TH Köln
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Bild 4: Vorher-Situation: Überdimensionierte Verkehrsflächen für den Kfz-Verkehr im Knotenpunkt und auf der Strecke
Stadt Erfurt, Amt für Stadtentwicklung und Stadtplanung, Abteilung Verkehrsplanung
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Bild 5: Vorher-Situation: kein barrierefreier Zugang zu den Niederflurfahrzeugen der Stadtbahn in der Haltestelle, keine durchgehenden Radverkehrsanlagen
Stadt Erfurt, Amt für Stadtentwicklung und Stadtplanung, Abteilung Verkehrsplanung
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Bild 6: Vorher-Situation: kein barrierefreier Zugang zu den Niederflurfahrzeugen der Stadtbahn in der Haltestelle, keine durchgehenden Radverkehrsanlagen
Stadt Erfurt, Amt für Stadtentwicklung und Stadtplanung, Abteilung Verkehrsplanung
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Bild 7: Straßenquerschnitte in Höhe der Stadtbahnhaltestelle vor (links) und nach der Umgestaltung (rechts): Im schmalsten Teil der Johannesstraße sind die Flächen für die einzelnen Verkehrsarten nun nahezu symmetrisch aufgeteilt und regelwerkskonform dimensioniert
Stadt Erfurt, Amt für Stadtentwicklung und Stadtplanung, Abteilung Verkehrsplanung
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Bild 8: Straßenquerschnitte in Höhe der Stadtbahnhaltestelle vor (links) und nach der Umgestaltung (rechts): Im schmalsten Teil der Johannesstraße sind die Flächen für die einzelnen Verkehrsarten nun nahezu symmetrisch aufgeteilt und regelwerkskonform dimensioniert
Stadt Erfurt, Amt für Stadtentwicklung und Stadtplanung, Abteilung Verkehrsplanung
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Bild 9: Lageplan der neu gestalteten Johannesstraße: deutlich verringerte Verkehrsflächen im Knotenpunkt mit dem Stadtring und einstreifige Fahrbahnen mit Radfahrstreifen auf der Strecke, im Bereich der Stadtbahnhaltestelle auf einen Schutzstreifen reduziert
Stadt Erfurt, Amt für Stadtentwicklung und Stadtplanung, Abteilung Verkehrsplanung
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Bild 10: Niederflurgerecht und barrierefrei gestaltete Stadtbahnhaltestelle: breite, farblich deutlich wahrnehmbare Haltestellenborde als Ein- und Ausstiegshilfe neben angehobener Richtungsfahrbahn mit Schutzstreifen für Radfahrende sowie Leitindikatoren für sehbeeinträchtigte Fahrgäste (Prägung im Asphalt und helle Einfärbung) quer über die Fahrbahn hinweg
Walter Braun, Verkehrskonzept, Aachen
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Bild 11: Niederflurgerecht und barrierefrei gestaltete Stadtbahnhaltestelle: breite, farblich deutlich wahrnehmbare Haltestellenborde als Ein- und Ausstiegshilfe neben angehobener Richtungsfahrbahn mit Schutzstreifen für Radfahrende sowie Leitindikatoren für sehbeeinträchtigte Fahrgäste (Prägung im Asphalt und helle Einfärbung) quer über die Fahrbahn hinweg
Walter Braun, Verkehrskonzept, Aachen
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Bild 12: Niederflurgerecht und barrierefrei gestaltete Stadtbahnhaltestelle: breite, farblich deutlich wahrnehmbare Haltestellenborde als Ein- und Ausstiegshilfe neben angehobener Richtungsfahrbahn mit Schutzstreifen für Radfahrende sowie Leitindikatoren für sehbeeinträchtigte Fahrgäste (Prägung im Asphalt und helle Einfärbung) quer über die Fahrbahn hinweg
Walter Braun, Verkehrskonzept, Aachen
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Bild 13: Wartefläche im Seitenraum: dezente Differenzierung von Geh- und Wartefläche durch unterschiedliche Verlegart des Natursteinpflasters sowie transparenter Unterstand, der als attraktives Gestaltungselement zugleich mehr soziale Sicherheit für wartende Fahrgäste bietet
Walter Braun, Verkehrskonzept, Aachen
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Bild 14: Verkehrsflächenaufteilung: deutliche Kennzeichnung und Eingrenzung der verschiedenen Verkehrsflächen für Stadtbahn, Kraftfahrzeugverkehr, Radverkehr und Fußverkehr durch Markierungen, Borde und unterschiedlichen Oberflächenbelag – in den Knotenpunkten zusätzlich unterstützt durch Fahrbahnteiler
Walter Braun, Verkehrskonzept, Aachen
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Bild 15: Verkehrsflächenaufteilung: deutliche Kennzeichnung und Eingrenzung der verschiedenen Verkehrsflächen für Stadtbahn, Kraftfahrzeugverkehr, Radverkehr und Fußverkehr durch Markierungen, Borde und unterschiedlichen Oberflächenbelag – in den Knotenpunkten zusätzlich unterstützt durch Fahrbahnteiler
Walter Braun, Verkehrskonzept, Aachen
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Bild 16: Differenzierung des Seitenraums: Ober- und Unterbahn aus Natursteinpflaster sowie Gehbahn aus Betonplatten definieren Gehweg, Aufenthalts- und Sicherheitsstreifen
Walter Braun, Verkehrskonzept, Aachen
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Bild 17: Seitenraumgestaltung am Huttenplatz: Pflanzbeete dienen als Abgrenzung zur Fahrbahn und betonen gemeinsam mit dem einheitlich gepflasterten Gehbereich ohne Gehbahn die Platzfunktion
Walter Braun, Verkehrskonzept, Aachen
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Bild 18: Radverkehrsführung im Knotenpunkt: durchgängig rot eingefärbte Radfahrstreifen schaffen Sicherheit und Orientierung für Radfahrenden und eine gute Sichtbarkeit der Anlage für Kraftfahrende
Walter Braun, Verkehrskonzept, Aachen
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Bild 19: Radverkehrsführung neben Parkstreifen: rot eingefärbter Radfahrstreifen mit ausreichend breiten Sicherheitsstreifen zu den parkenden Fahrzeugen hin
Walter Braun, Verkehrskonzept, Aachen
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Bild 20: Provisorische Umgestaltung: Sperrflächenmarkierungen, Fahrstreifen mit Fahrradsymbol etc. ermöglichen vorwegnehmende Erfahrungen mit neuen Gestaltungs- und Führungselementen
Walter Braun, Verkehrskonzept, Aachen
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Bild 21: Provisorische Umgestaltung: Sperrflächenmarkierungen, Fahrstreifen mit Fahrradsymbol etc. ermöglichen vorwegnehmende Erfahrungen mit neuen Gestaltungs- und Führungselementen
Walter Braun, Verkehrskonzept, Aachen
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Bild 22: Unfalltypenkarte zum umgestalteten Abschnitt der Johannesstraße: Die sich bereits im 2. Halbjahr 2015 andeutende deutliche Verbesserung der Verkehrssicherheit gegenüber vorher hält auch sechs Jahre nach Verkehrsfreigabe an – in den Kalenderjahren 2016 bis 2021 wurden insgesamt 19 Unfälle polizeilich registriert (siehe EUSKa-Auszug), davon fünf Unfälle mit leicht verletzten Personen, die drei Radfahrende und zwei Zufußgehende betrafen.
Stadt Erfurt, Amt für Stadtentwicklung und Stadtplanung, Abteilung Verkehrsplanung
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Bild: Legende zur Unfalltypenkarte im Bild 22
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Bild 23: Verhalten an der Stadtbahnhaltestelle: Auch mit guter Gestaltung ist offenbar nicht jedes problematische Verhalten – hier das freie Überqueren der Stadtbahntrasse – wirksam zu verhindern, wenn anderenfalls weite Umwege notwendig wären
Walter Braun, Verkehrskonzept, Aachen
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Bild 24: Verhalten an der Stadtbahnhaltestelle: Auch mit guter Gestaltung ist offenbar nicht jedes problematische Verhalten – hier das freie Überqueren der Stadtbahntrasse – wirksam zu verhindern, wenn anderenfalls weite Umwege notwendig wären
Walter Braun, Verkehrskonzept, Aachen