Bahnhofstraße | Cottbus
Die Kunst des Entwerfens führt nicht zwangsläufig zu funktional gelungenen, gut gestalteten und verkehrssicheren Straßen, Plätzen und Verkehrsanlagen. Die geltenden Entwurfsregelwerke lassen notwendigerweise Spielräume zu und entsprechen je nach Ausgabejahr nicht unbedingt dem aktuellen „State of the Art“. Der Abwägungsprozess im Zuge von Entwurfsplanungen bringt vielfältige, teils widersprechende Anforderungen mit sich. Bei Berücksichtigung von Wirtschaftlichkeitsaspekten und spezifischen Interessen können relevante Qualitätsmerkmale im Hinblick auf Verkehrssicherheit und Straßenraumgestalt verloren gehen. Gleichzeitig sind Planende, Planungsbeteiligte und über Entwurfsplanungen Entscheidende häufig so stark in das „Tagesgeschäft“ eingebunden, das sie allenfalls zufällig dazu kommen, gut gestaltete Straßen als solche zu identifizieren oder gar vor Ort gezielt in Augenschein nehmen zu können. Vor diesem Hintergrund hat der Deutsche Verkehrssicherheitsrat die TH Köln damit beauftragt, ein Format zu schaffen, mit dem gut gestaltete Straßen und Plätze in Deutschland bekannt gemacht werden sollen. Bisher sind 18 Konzepte von der ersten Planungsidee bis zur Umsetzung ausführlich und anschaulich dokumentiert. Die Beispielsammlung wird laufend erweitert. Zielgruppen der Dokumentationen sind Fachleute und interessierte Laien, die sich mit dem Straßenentwurf befassen: Stadt-, Verkehrs- und Landschaftsplanende, Straßenverkehrsbehörden, Polizei, über Straßenplanung und -entwurf fachlich und politisch Entscheidende, Bildungsfachleute in technischen Schulen und Hochschulen und nicht zuletzt die interessierte Öffentlichkeit.