Nur 23 Prozent der Älteren setzen sich mit ihrer Fahrfitness auseinander
- Ältere Menschen
Wie wirkt sich der Gesundheitszustand auf die eigene Fahrtüchtigkeit aus? Laut einer aktuellen Umfrage von YouGov im Rahmen der Kampagne „Aktion Schulterblick“ des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) hat sich nur knapp ein Viertel der befragten über 65-Jährigen in den letzten sechs Monaten mit dieser Frage auseinandergesetzt. Das kann das Risiko für Unfälle im Straßenverkehr erhöhen. Der DVR empfiehlt, ärztlichen Rat einzuholen und regelmäßig einen freiwilligen Gesundheitscheck zur Feststellung der Fahrtüchtigkeit durchführen zu lassen.
Wenige Ältere wenden sich an ihren Arzt
Ältere Menschen möchten mobil bleiben: 76 % der Befragten ist es sehr wichtig, sich selbständig mit dem Pkw fortbewegen zu können. Gleichzeitig sind sie sehr gesundheitsbewusst. 73 % der Befragten haben in den letzten 12 Monaten wegen einen Gesundheitscheck durchführen lassen. Doch nur 23 % der 1.009 befragten Autofahrerinnen und Autofahrer setzten sich in den vergangenen sechs Monaten damit auseinander, ob sich ihr gesundheitlicher Zustand auf die Fahrtüchtigkeit auswirkt. Und lediglich 21 % aller Befragten haben ihren behandelnden Arzt schon einmal auf dieses Thema angesprochen. Hier werden viele Chancen vertan.
Viele wären bereit, auf das Autofahren zu verzichten
Auch wenn selbständiges Autofahren für die Mehrheit der befragten älteren Menschen wichtig ist, wären viele bereit, das Auto wegen gesundheitlicher Beeinträchtigungen wie z. B. verschlechtertes Sehvermögen (79 %) stehen zu lassen. Rät der Arzt dazu, das Autofahren aufzugeben, würden 60 % der befragten über 65-Jährigen diesem Rat folgen.
Einschränkungen frühzeitig erkennen und gegensteuern
Erkrankungen, die die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen, stellen sich meist schleichend ein. Sandra Demuth, Referatsleiterin Öffentlichkeitsarbeit Initiativen und Veranstaltungen beim DVR weiß: „Wichtig ist es, Einschränkungen der Fahrtüchtigkeit möglichst früh zu erkennen, um entsprechende Maßnahmen ergreifen oder andere Alternativen zur Fortbewegung überlegen zu können.“ Hilfreich dafür sind freiwillige Gesundheitschecks für ältere Autofahrerinnen und Autofahrer. Für viele Ältere sind Arzt und Ärztin zudem Vertrauenspersonen. „Ärzte sollten gesundheitliche Einschränkungen ihrer Patienten auch vor dem Hintergrund der Verkehrssicherheit betrachten und gegebenenfalls das Gespräch hierzu suchen“, rät Demuth.
Sensibilität der Angehörigen ist gefragt
Sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass die eigene Fahrtüchtigkeit nachlässt, kann schwierig sein. Angehörige und Freunde sollten Verständnis für die Situation zeigen und den Betroffenen ausreichend Zeit geben, sich selbst mit dem Thema zu beschäftigen.
Hinweis: Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 1.009 Autofahrer, im Alter von 65 Jahren und älter, zwischen dem 31.10.2018 und 15.11.2018 teilnahmen.