Aktuelle Umfrage: Wie können Schulwege sicherer werden?

Ab dem Schulalter nehmen Kinder zunehmend selbstständig am Straßenverkehr teil, zunächst zu Fuß, später auch mit dem Fahrrad.
15.11.2024

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Aktuelle Umfrage: Wie können Schulwege sicherer werden?

Ab dem Schulalter nehmen Kinder zunehmend selbstständig am Straßenverkehr teil, zunächst zu Fuß, später auch mit dem Fahrrad.

Ab dem Schulalter nehmen Kinder zunehmend selbstständig am Straßenverkehr teil, zunächst zu Fuß, später auch mit dem Fahrrad. Damit steigt auch das Unfallrisiko. Je älter und selbstständiger Kinder werden, desto häufiger verunglücken sie auf Schul- und Freizeitwegen. Im Jahr 2023 sind nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 44 Kinder unter 15 Jahren im Straßenverkehr ums Leben gekommen, über 27.000 wurden verletzt, davon über 3.000 schwer. Das bedeutet, dass im Durchschnitt alle 20 Minuten ein Kind im Straßenverkehr zu Schaden kommt.

Wie können Kinder gut auf die sichere Teilnehme am Straßenverkehr vorbereitet werden? Worauf kommt es bei der Gestaltung sicherer Schulwege an? Dazu hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) in einer repräsentativen Umfrage 1.000 Eltern von Schulkindern befragt.

Knapp 20 Prozent der befragten Eltern schätzen die Sicherheit des Schulwegs ihres Kindes als „eher unsicher“ oder sogar „sehr unsicher“ ein. Über 50-Jährige und Befragte aus kleinen Orten unter 5.000 Einwohnerinnen und Einwohnern bewerten den Schulweg ihres Kindes etwas häufiger als „sehr sicher“ als Befragte unter 40 Jahren in Großstädten. Insgesamt bewerten 31 Prozent den Schulweg ihres Kindes als „sehr sicher“.

Gut sichtbare Querungsstellen besonders wichtig

88 Prozent der befragten Eltern nennen gut sichtbare und für Kinder begreifbare Querungsstellen wie Ampeln, Fußgängerüberwege oder Mittelinseln als besonders wichtige Maßnahme, um Schulwege sicherer zu gestalten. Auch der DVR plädiert dafür, Sichthindernisse an Querungsstellen zu entfernen und das Halten und Parken von Fahrzeugen möglichst baulich zu verhindern.

Tempo 30 beziehungsweise verkehrsberuhigte Bereiche im Umfeld von Schulen geben 85 Prozent der befragten Eltern an. Der DVR spricht sich ebenfalls für Geschwindigkeitsbeschränkungen beziehungsweise Tempo 30 oder verkehrsberuhigte Bereiche im Umfeld von Kindergärten, Spielplätzen und Schulen aus.

Sicher mit dem Rad zu Schule

Zudem wurden die Eltern gefragt, welche Kriterien ihnen besonders wichtig sind, um ihr Grundschulkind allein mit dem Fahrrad zur Schule fahren zu lassen. Für 84 Prozent ist wichtig, ob das Kind den Weg zuvor schon oft mit einem Elternteil gefahren ist. Das Ausmaß des motorisierten Verkehrs ist für 79 Prozent besonders wichtig. Die Länge des Schulwegs und wie viele Straßen auf dem Weg überquert werden müssen, ist für 73 Prozent beziehungsweise 72 Prozent entscheidend. Nur für 47 Prozent ist wichtig, ob das Kind bereits die Radfahrprüfung, in der Regel in der vierten Klasse, bestanden hat. Der DVR empfiehlt, Kinder erst mit bestandenem „Radfahrführerschein“ und entsprechenden Fähigkeiten allein fahren zu lassen. Selbstverständlich müsse dabei auch die Sicherheit des Schulweges berücksichtigt werden. In der Regel können Kinder erst ab einem Alter von zehn Jahren die Gefahren im Straßenverkehr relativ sicher einschätzen. Vorher sollten Grundschulkinder also keinesfalls allein mit dem Rad zur Schule fahren.

Verkehrserziehung als Elternaufgabe

Auf die Frage, ob Verkehrsregeln und sicheres Verkehrsverhalten derzeit ausreichend in der Schule vermittelt werden, antworten 36 Prozent der befragten Eltern mit nein. Diese Inhalte sollten stärker als bisher in der Schule vermittelt werden. 61 Prozent sehen Verkehrserziehung und Mobilitätsbildung als ihre eigene Aufgabe an, 29 Prozent sehen sich selbst und die Schule gleichermaßen in der Verantwortung.

„Die Ergebnisse unserer aktuellen Umfrage zeigen, wie wichtig es ist, eine barrierefreie und kindgerechte Verkehrsinfrastruktur zu schaffen. Der Verkehrsraum muss so gestaltet sein, dass die Belange und Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen im Hinblick auf eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr berücksichtigt werden“, unterstreicht DVR-Präsident Manfred Wirsch. Auch die Bedeutung von Schulweg- und Radschulwegplänen sollte wesentlich stärker in den Fokus gerückt werden.

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