Aktuelle Studie zeigt: Mobilitätsbildung bis zur 4. Klasse reicht nicht
- Junges Fahren
- Kinder
Der Blick in die Unfallstatistik macht deutlich, dass junge Menschen im Straßenverkehr einem sehr hohen Unfallrisiko ausgesetzt sind. Im Jahr 2021 wurden 351 junge Menschen zwischen 15 und 25 Jahren im Straßenverkehr getötet. Knapp 80 Prozent der Getöteten in dieser Altersgruppe waren männlich. Wie lässt sich dieser Entwicklung entgegenwirken? Die Ergebnisse der LAWIDA-Studie verweisen auf einen längerfristigen Ansatz. Sie geben deutliche Hinweise darauf, dass die schulische Verkehrssicherheitsarbeit weiter als bis zur 4. Klasse gehen sollte.
Risikofreude im Straßenverkehr hängt mit Entwicklung junger Menschen zusammen
Derzeit endet die Verkehrsziehung für Kinder in der 4. Klasse. Ihre Entwicklung hört aber nicht auf und Kinder und dann Jugendliche eignen sich weiterhin wichtige mobilitätsbezogene Einstellungen und Werthaltungen an, die auch mit in ihre (Auto-)Mobilität übernommen werden. Die LAWIDA-Studie zeigt: Jugendliche müssen Entwicklungsaufgaben erledigen, z. B. soziale Interaktion und die Abnabelung vom Elternhaus. Wenn diese Aufgaben allerdings nicht optimal bewältigt werden, hat dies Auswirkung auf die Risikofreude im Straßenverkehr.
Schulische Verkehrssicherheitsarbeit auch in der Sekundarstufe I
Wie kann also der Weg zur sicheren motorisierten Verkehrsteilnahme für Jugendliche besser geebnet werden? Die Ergebnisse der Studie weisen eindeutig auf die Bedeutung schulischer Verkehrssicherheitsarbeit ab der 5. Klasse hin. So können vor dem Eintritt in den motorisierten Verkehr z. B. Kompetenz- und Empathie-Trainings dazu beitragen, dass frühzeitig eingegriffen wird. Auf diese Weise können Jugendliche, die den Einstieg in die Automobilität eher risikoreich angehen, rechtzeitig erkannt und intensiv betreut werden. Sie bekommen Unterstützung, um die wichtige Risikokompetenz auf- und auszubauen.
Zum Herunterladen:
„Verkehrs- und fahrzeugbezogene Einstellungen von jungen Menschen im Übergang in die Automobilität – Längsschnittliche Analyse der Wege in die Automobilität (LAWIDA)“ in Schriftenreihe Verkehrssicherheit, Band 23.