Hahnenstraße | Kerpen
Projektdaten
- Mittelzentrum mit 68.000 Einwohnern in Nordrhein-Westfalen
- Ca. 425 m langer Straßenzug
- Verkehrsstärken:
- Rd. 8.000 bis 10.000 Kfz/24h
- Rd. 600 Radfahrende/24h (Schätzwert)
- Rd. 140 Linienbusse/24h
- Planung: SVK Stadt- und Verkehrsplanungsbüro Kaulen, Aachen (Entwurf), IGP Ingenieurgemein-schaft Planpartner, Köln (Ausführung, Bauüberwachung)
- Baukosten: ca. 2,5 Mio. €
- Verkehrsfreigabe im Mai 2013
Überblick über die Straßensituation
Die Hahnenstraße übernimmt im umgestalteten Abschnitt zwischen Alter Landstraße und Kölner Straße die zentrale Nord-Süd-Erschließung des Stadtteils Kerpen, Zentralort der gleichnamigen Stadt (Bild 2). Der überörtliche Durchgangsverkehrsanteil ist aufgrund der parallel verlaufenden, nahe gelegenen Erfttalstraße (L 122) und Bundesautobahn (A 61) gering.
Der Stadtteil ist im Stadtentwicklungsplan als gut ausgestattetes Nahbereichszentrum eingestuft. Die Hahnenstraße übernimmt dementsprechend die Funktion der örtlichen Geschäftsstraße.
Der umgestaltete Abschnitt weist eine überwiegend zwei- bis dreigeschossige, teils heterogene Bebauung auf. Die Baufluchtabstände schwanken zwischen rd. 18 m und 32 m, die Breiten des öffentlichen Straßenraums zwischen rd. 15 m und knapp 18 m. Die Gebäudenutzungen umfassen Einzelhandel, Dienstleistungen und Wohnen. Etwa in der Mitte des Abschnitts mündet seitlich ein Fußgängerbereich.
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Bild 1: Die Hahnenstraße nach der Umgestaltung: Zentral beleuchteter Mittelstreifen als „lineare Querungshilfe“ zwischen Richtungsfahrbahnen mit Schutzstreifen sowie Alleepflanzung im Zuge der Längsparkstreifen
Karl Heinz Schäfer, TH Köln
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Bild 2: Lage im Straßennetz: Zentrale Nord-Süd-Erschließungsachse und gleichzeitig zentrale Geschäftsstraße im Stadtteil Kerpen der gleichnamigen Stadt
Kartengrundlage: © OpenStreetMap contributors | www.openstreetmap.org
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Bild 3: Die Hahnenstraße vor der Umgestaltung: Die Bilder machen einerseits die Dominanz der Fahrbahn, andererseits die knappen Breiten der Flächen für Zufußgehende und Radfahrende im Seitenraum deutlich, die durch Einsatz von Buchten an der Bushaltestelle zusätzlich eingeengt werden.
Stadt Kerpen
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Bild 4: Die Hahnenstraße vor der Umgestaltung: Die Bilder machen einerseits die Dominanz der Fahrbahn, andererseits die knappen Breiten der Flächen für Zufußgehende und Radfahrende im Seitenraum deutlich, die durch Einsatz von Buchten an der Bushaltestelle zusätzlich eingeengt werden.
Stadt Kerpen
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Bild 5: Die neugestaltete Hahnenstraße im Lageplan: zwei Abschnitte mit Mittelstreifen als „lineare Querungshilfe“, zweistreifige Fahrbahn mit Fußgängerampel im mittleren Abschnitt, durchlaufende Schutzstreifen für den Radverkehr, kleiner Kreisverkehr im Norden (links) und signalisierte Kreuzung im Süden (rechts) im Übergang zum Bestand, durch Baumreihen gefasste Längsparkstände
Stadt Kerpen
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Bild 5: Die neugestaltete Hahnenstraße im Lageplan: zwei Abschnitte mit Mittelstreifen als „lineare Querungshilfe“, zweistreifige Fahrbahn mit Fußgängerampel im mittleren Abschnitt, durchlaufende Schutzstreifen für den Radverkehr, kleiner Kreisverkehr im Norden (links) und signalisierte Kreuzung im Süden (rechts) im Übergang zum Bestand, durch Baumreihen gefasste Längsparkstände
Stadt Kerpen
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Bild 6: Typischer Straßenquerschnitt vor der Umgestaltung: Gegenüber vorher sehr schmalen getrennten Geh- und Radwegen im Seitenraum ist dieser nun dem Zufußgehen und Aufenthalt vorbehalten, Radfahrenden wird stattdessen durchgängig ein schmaler Schutzstreifen angeboten, der in den beiden außenliegenden Teilabschnitten realisierte Querschnitt mit Mittelstreifen ermöglicht das Überqueren der Fahrbahn an frei gewählten Stellen in zwei Zügen.
Stadt Kerpen
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Bild 7: Typischer Straßenquerschnitt nach der Umgestaltung: Gegenüber vorher sehr schmalen getrennten Geh- und Radwegen im Seitenraum ist dieser nun dem Zufußgehen und Aufenthalt vorbehalten, Radfahrenden wird stattdessen durchgängig ein schmaler Schutzstreifen angeboten, der in den beiden außenliegenden Teilabschnitten realisierte Querschnitt mit Mittelstreifen ermöglicht das Überqueren der Fahrbahn an frei gewählten Stellen in zwei Zügen.
Stadt Kerpen
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Bild 8: Typischer Straßenquerschnitt nach der Umgestaltung: Gegenüber vorher sehr schmalen getrennten Geh- und Radwegen im Seitenraum ist dieser nun dem Zufußgehen und Aufenthalt vorbehalten, Radfahrenden wird stattdessen durchgängig ein schmaler Schutzstreifen angeboten, der in den beiden außenliegenden Teilabschnitten realisierte Querschnitt mit Mittelstreifen ermöglicht das Überqueren der Fahrbahn an frei gewählten Stellen in zwei Zügen.
Stadt Kerpen
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Bild 9: Fahrbahn und Radverkehrsführung: durchgängig markierter Schutzstreifen neben „Kernfahrstreifen“ im Zuge des Mittelstreifens
Karl Heinz Schäfer, TH Köln
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Bild 10: Fahrbahn und Radverkehrsführung: durchgängig markierter Schutzstreifen neben einer Kernfahrbahn im Teilabschnitt ohne Mittelstreifen
Karl Heinz Schäfer, TH Köln
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Bild 11: Beim Einsatz von Schutzstreifen typisch: breitere Kraftfahrzeuge nutzen den Schutzstreifen mit, Radfahrende weichen insbesondere bei schmalen Schutzstreifen zum Teil in den Seitenraum aus
Karl Heinz Schäfer, TH Köln
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Bild 12: Beim Einsatz von Schutzstreifen typisch: breitere Kraftfahrzeuge nutzen den Schutzstreifen mit, Radfahrende weichen insbesondere bei schmalen Schutzstreifen zum Teil in den Seitenraum aus
Karl Heinz Schäfer, TH Köln
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Bild 13: Schutzstreifen-Detail: Der Einbau einer lediglich einzeiligen Rinne und eines schmalen Ablaufrostes erhöhen den Fahrkomfort für Radfahrende auf dem Schutzstreifen – die asphaltierte Breite wird größer.
Karl Heinz Schäfer, TH Köln
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Bild 14: Mittelstreifen: „lineare Querungshilfe“ für Zufußgehende bei beidseitig dichtem Geschäftsbesatz, Standort für die zentral ausgerichtete Straßenbeleuchtung und überfahrbare Mitte an Grundstückszufahrten – die gewölbte Bauform fördert die Entwässerung und bietet Zufußgehenden eine weitgehende Barrierefreiheit
Karl Heinz Schäfer, TH Köln
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Bild 15: Mittelstreifen: „lineare Querungshilfe“ für Zufußgehende bei beidseitig dichtem Geschäftsbesatz, Standort für die zentral ausgerichtete Straßenbeleuchtung und überfahrbare Mitte an Grundstückszufahrten – die gewölbte Bauform fördert die Entwässerung und bietet Zufußgehenden eine weitgehende Barrierefreiheit
Karl Heinz Schäfer, TH Köln
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Bild 16: Punktuelle Querungshilfe: Die signalisierte Furt verbindet die hier einmündende Fußgängerzone mit dem Geschäftsbereich an der Hahnenstraße und der gegenüber einmündenden Quartierserschließungsstraße.
Karl Heinz Schäfer, TH Köln
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Bild 17: Signalisierungsform „Dunkelampel“: im Normalfall „dunkel“ für den Fahrverkehr und „Rot“ in der Furt
Karl Heinz Schäfer, TH Köln
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Bild 18: Signalisierungsform „Dunkelampel“: im Bedarfsfall „Rot“ für den Fahrverkehr und „Grün“ in der Furt
Karl Heinz Schäfer, TH Köln
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Bild 19: Seitenraum: wechselnde Breiten zwischen Fahrbahn und Hauswand bzw. Grundstücksgrenze ermöglichen unterschiedliche Nutzungen – die als Standard gesetzte Mindestgehwegbreite von 2,00 m wird jedoch nie unterschritten
Stadt Kerpen
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Bild 20: Seitenraum: Unterschiedliche Flächennutzungen und die Grenze zwischen öffentlich und privat sind durch die gegebene Wahl der Oberflächenmaterialien gut erkennbar.
Karl Heinz Schäfer, TH Köln
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Bild 21: Seitenraum: Unterschiedliche Flächennutzungen und die Grenze zwischen öffentlich und privat sind durch die gegebene Wahl der Oberflächenmaterialien gut erkennbar.
Karl Heinz Schäfer, TH Köln
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Bild 22: Seitenraum: Auch im Bereich von privaten Vorgärten und öffentlichen Parkständen bleibt ein Mindestmaß als Gehweg bestehen und ermöglicht Zufußgehenden ein aneinander vorbeigehen oder sich begegnen bei beengten Verhältnissen
Karl Heinz Schäfer, TH Köln
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Bild 23: Seitenraum: Auch im Bereich von privaten Vorgärten und öffentlichen Parkständen bleibt ein Mindestmaß als Gehweg bestehen und ermöglicht Zufußgehenden ein aneinander vorbeigehen oder sich begegnen bei beengten Verhältnissen
Karl Heinz Schäfer, TH Köln
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Bild 24: Nicht verkehrliche Seitenraumnutzungen: Flächen für Handel und Gastronomie wie auch für Aufenthalt ohne Konsumzwang
Karl Heinz Schäfer, TH Köln
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Bild 25: Nicht verkehrliche Seitenraumnutzungen: Flächen für Handel und Gastronomie wie auch für Aufenthalt ohne Konsumzwang
Karl Heinz Schäfer, TH Köln
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Bild 26: Nicht verkehrliche Seitenraumnutzungen: Flächen für Handel und Gastronomie wie auch für Aufenthalt ohne Konsumzwang, zu dem neben Sitzelementenauch mehrfach nutzbare Ausstattungselemente wie die Baumschutzelemente in Sitzhöhe beitragen
Karl Heinz Schäfer, TH Köln
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Bild 27: Nicht verkehrliche Seitenraumnutzungen: Flächen für Handel und Gastronomie wie auch für Aufenthalt ohne Konsumzwang, zu dem neben Sitzelementenauch mehrfach nutzbare Ausstattungselemente wie die Baumschutzelemente in Sitzhöhe beitragen
Karl Heinz Schäfer, TH Köln
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Bild 28: Oberflächengestaltung: Differenzierte Materialwahl zur Strukturierung und Abgrenzung von Nutzflächen und zur Einbindung von horizontalen Einbauten
Karl Heinz Schäfer, TH Köln
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Bild 29: Oberflächengestaltung: Differenzierte Materialwahl zur Strukturierung und Abgrenzung von Nutzflächen und zur Einbindung von horizontalen Einbauten
Karl Heinz Schäfer, TH Köln
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Bild 30: Oberflächengestaltung: Differenzierte Materialwahl zur Strukturierung und Abgrenzung von Nutzflächen und zur Einbindung von horizontalen Einbauten
Karl Heinz Schäfer, TH Köln
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Bild 31: Fahrbahngestaltung im Knotenpunkt: überbreiter Fahrstreifen soll Parallelaufstellung von linksabbiegenden Pkw neben geradeaus fahrenden oder rechts abbiegenden Pkw ermöglichen – die im Plan dargestellte Radverkehrsführung wurde in der Ausführung verändert
Stadt Kerpen
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Bild 32: Radverkehrsführung am signalisierten Knotenpunkt: Die aufgeweitete Wartefläche vor der Kfz-Haltlinie wurde abweichend von der ursprünglichen Entwurfsplanung – siehe Bilder 5 oder 32 – realisiert, um Radfahrenden ein sicheres direktes Linksabbiegen zu ermöglichen. Piktogramme und Pfeile sollen dies allen Verkehrsteilnehmenden verdeutlichen.
Karl Heinz Schäfer, TH Köln
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Bild 33: Radverkehrsführung am signalisierten Knotenpunkt: Im Verkehrsalltag zeigt sich, dass der überbreite Fahrstreifen zwei Pkw nebeneinander offenbar nicht genügend Platz bietet.
Karl Heinz Schäfer, TH Köln
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Bild 34: Kleiner Kreisverkehr: Sicherung des Fußverkehrs durch umlaufende Fußgängerüberwege, Führung des Radverkehrs vom Schutzstreifen in die Kreisfahrbahn, Bushaltestelle „Rathaus“ als Kap mit Wartepositionen in der nördlichen Zu- und Ausfahrt
Stadt Kerpen
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Bild 35: Kleiner Kreisverkehr: Sicherung des Fußverkehrs durch umlaufende Fußgängerüberwege, Führung des Radverkehrs vom Schutzstreifen in die Kreisfahrbahn, Bushaltestelle „Rathaus“ als Kap mit Wartepositionen in der nördlichen Zu- und Ausfahrt
Karl Heinz Schäfer, TH Köln
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Bild 36: Radverkehrsführung im Kreisverkehr: Radfahrende werden vom Schutzstreifen direkt in die Kreisfahrbahn und anschließend im Mischverkehr auf der Fahrbahn ohne weitere Radverkehrsanlage geführt
Karl Heinz Schäfer, TH Köln
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Bild 37: Radverkehrsführung im Kreisverkehr: Radfahrende werden vom Schutzstreifen direkt in die Kreisfahrbahn und anschließend im Mischverkehr auf der Fahrbahn ohne weitere Radverkehrsanlage geführt
Karl Heinz Schäfer, TH Köln
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Bild 38: Bushaltestelle: Die im Zuge der Umgestaltung an eine neue Position nördlich des Kreisverkehrs verlagerte Haltestelle „Rathaus“ ist als Kap ausgeführt – wenn der Bus in der Fahrbahn hält, müssen nachfolgende Fahrzeuge dahinter warten. Das Rathaus der Stadt Kerpen ist im Bild links hinten erkennbar.
Karl Heinz Schäfer, TH Köln
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Bild 39: Beleuchtung und Begrünung: Doppelbogenleuchten auf dem Mittelstreifen wechseln mit randständiger Beleuchtung im Teilabschnitt ohne Mittelstreifen, die neuen Baumpflanzungen erzeugen schon rund sechs Jahre nach Fertigstellung der Straße die gewünschte Alleewirkung
Karl Heinz Schäfer, TH Köln
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Bild 40: Beleuchtung und Begrünung: Doppelbogenleuchten auf dem Mittelstreifen wechseln mit randständiger Beleuchtung im Teilabschnitt ohne Mittelstreifen, die neuen Baumpflanzungen erzeugen schon rund sechs Jahre nach Fertigstellung der Straße die gewünschte Alleewirkung
Karl Heinz Schäfer, TH Köln
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Bild 41: Information und Beteiligung: übliche Formate, u.a. mit Veranstaltungen vor Ort als „Startschuss“ zu Beginn der aufeinander folgenden Bauphasen
Stadt Kerpen
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Bild 42: Unfallgeschehen VORHER 2008-2010: Die Umgestaltung führte zu einem leichten Rückgang der Verkehrsunfälle, insbesondere in den Abschnitten mit Mittelstreifen.
Kreispolizeibehörde Rhein-Erft-Kreis, Direktion Verkehr
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Bild 43: Unfallgeschehen NACHHER 2014-2016: Die Umgestaltung führte zu einem leichten Rückgang der Verkehrsunfälle, insbesondere in den Abschnitten mit Mittelstreifen.
Kreispolizeibehörde Rhein-Erft-Kreis, Direktion Verkehr
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Bild 44: Langjähriges Unfallgeschehen nach der Umgestaltung (EUSKa 2016-2021): im Durchschnitt nahezu gleichbleibende Anzahl der Unfälle mit Personenschadenbpro Jahr, allerdings Zunahme des Anteils der Unfälle mit schwerem Personenschaden,bdarunter ein Unfall mit einem getöteten Fußgänger.
Kreispolizeibehörde Rhein-Erft-Kreis, Direktion Verkehr
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Legende zu Bild 44
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Bild 46: Gestaltungsqualität und funktionale Nutzungsbedingungen: Die Vorher-Nachher-Betrachtung einer willkürlich ausgewählten straßenräumlichen Situation macht den Quantensprung der erzielten Qualitäten nachvollziehbar.
Karl Heinz Schäfer, TH Köln
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Bild 45: Gestaltungsqualität und funktionale Nutzungsbedingungen: Die Vorher-Nachher-Betrachtung einer willkürlich ausgewählten straßenräumlichen Situation macht den Quantensprung der erzielten Qualitäten nachvollziehbar.
Stadt Kerpen
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Bild 47: Gestaltungsqualität und funktionale Nutzungsbedingungen: Die Vorher-Nachher-Betrachtung einer willkürlich ausgewählten straßenräumlichen Situation macht den Quantensprung der erzielten Qualitäten nachvollziehbar.
Karl Heinz Schäfer, TH Köln