Ludwigsplatz | Bad Bergzabern
Projektdaten
- Kleinstadt mit rd. 8.500 Einwohnern in Rheinland-Pfalz
- Platz mit angrenzendem rd. 120 m langem Teilabschnitt der Ortsdurchfahrt B 427
- Verkehrsstärken werktags:
- Rd. 11.500 Kfz/24h (Schwerverkehrsanteil rd. 3 %)
- Rd. 60 Linienbusse/24h
- Rd. 50 Radfahrende/24h
- Planung: Prof. Dr.-Ing. Dennhardt, TU Kaiserslautern / Architekturbüro Zickgraf, Kaiserslautern (Vor-entwurf), TeamBau Ingenieurbüro für Bauwesen, Karlsruhe/Bad Bergzabern (Entwurfsplanung)
- Baukosten: rd. 1,5 Mio € (ohne Brunnenanlage und Stelen)
- Verkehrsfreigabe: Juni 2009
Überblick über die Straßensituation
Der Ludwigsplatz liegt im Zentrum von Bad Bergzabern am südlichen Rand der Altstadt (Bild 2). Die Ortsdurchfahrt der B 427 (Weinstraße) tangiert ihn auf der nördlichen Platzseite. Die Marktstraße verbindet ihn fußläufig mit der Altstadt und deren zentralem Fußgängerbereich. Vier weitere Erschließungsstraßen mündeten vor der Umgestaltung auf dem Platz in die Weinstraße. Städtebaulich gerahmt wird der Ludwigsplatz von der St. Martinskirche (in der am 01.01.1922 Edith Stein getauft wurde) auf der Platzsüdseite, dem Gasthaus „Rössel“ auf der Westseite sowie einem Denkmal zu Ehren der Kriegsopfer der beiden Weltkriege und dem Eichamt auf der Nordseite.
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Bild 1: Ludwigsplatz nach dem Umbau: die Ortsdurchfahrt der B 427 (Weinstraße) ist nun integrierter Bestandteil der Platzgestaltung
Verbandsgemeinde Bad Bergzabern
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Bild 2: Lage im Straßennetz: Zentral an der Ortsdurchfahrt der B 427 (Weinstraße) gelegener städtischer Platz, als gestrichelte Linie die derzeit in Bauvorbereitung befindliche, noch fehlende Teilortsumgehung der B 427
Kartengrundlage: © OpenStreetMap contributors | www.openstreetmap.org
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Bild 3: Vorher-Situation: vier Straßen mit drei unmittelbar aufeinander folgenden Einmündungen in die hier dreistreifige Weinstraße (B 427) und zwei Parkplätze dominieren seit den 1960er Jahren den Ludwigsplatz und lassen keinen Raum für Aufenthaltsfunktionen und sicheres Zufußgehen
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Bild 4: Vorher-Situation: Oberflächenmaterialien und deren schlechter Zustand, überdimensionierte Fahrbahnen und eine insgesamt nicht mehr zeitgemäße Gestaltung der Seitenräume genügen dem Anspruch einer Kurstadt in keiner Weise
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Bild 5: Vorher-Situation: Oberflächenmaterialien und deren schlechter Zustand, überdimensionierte Fahrbahnen und eine insgesamt nicht mehr zeitgemäße Gestaltung der Seitenräume genügen dem Anspruch einer Kurstadt in keiner Weise
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Bild 6: Entwurfslageplan des umgestalteten Platzes: rasterförmige Grundstruktur der Oberflächengestaltung aus mehrzeiligen Pflasterbändern, zentrale Springbrunnenanlage, gliedernde Baumpflanzungen und begrünter Aufenthaltsbereich, gestalterisch integrierte Ortsdurchfahrt mit Einmündung in die Marktstraße
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Bild 7: Ludwigsplatz im Luftbild: klar gefasste und gegliederte, Shared Space-ähnlich gestaltete Gesamtfläche, deren Rasterstruktur den Verlauf der Weinstraße (B 427) mit anthrazitfarbenen Pflasterbändern und hellen Natursteinplatten gleichzeitig gestalterisch aufnimmt und zum Teil wieder auflöst (siehe auch Bilder 12 bis 15)
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Bild 8: Straßenquerschnitt vor und nach der Umgestaltung: vorher durch Hochborde eingefasste 10,00 m breite dreistreifige Fahrbahn mit 1,00 m breitem Gehweg auf der Nordseite
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Bild 9: Straßenquerschnitt vor und nach der Umgestaltung: nachher mit je 0,65 m breiten Muldenrinnen eingefasste 6,50 m breite Fahrgasse neben 1,50 m breitem Gehbereich auf der Nordseite und niveaugleich anschließender Platzfläche auf der Südseite
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Bild 10: Einfahrsituation aus Richtung Osten: Wechsel von der Asphaltfahrbahn zu einer durch Muldenrinnen begrenzten Fahrgasse in hellem Natursteinbelag öffnet gleichzeitig den Blick der Verkehrsteilnehmenden auf die aufgeweitete Platzfläche
Karl Heinz Schäfer, TH Köln
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Bild 11: Einfahrsituation aus Richtung Westen: der Kurve der Ortsdurchfahrt zum Ludwigsplatz hin wird durch den vorgelagerten Fuß-gängerüberweg mit neu angelegter Mittelinsel gesichert und entschärft, nachfolgend gilt 30 km/h – man beachte die beidseitige direkte Zusatzbeleuchtung der „Zebrastreifen“-Markierung unter den nachts beleuchteten Schildern am Bogenmast
Karl Heinz Schäfer, TH Köln
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Bild 12: Ortsdurchfahrt der Bundesstraße als integrierter Bestandteil der Platzfläche: klar orientierte und zugleich visuell begrenzte Fahrgasse aus Sicht des Fahrzeugverkehrs
Karl Heinz Schäfer, TH Köln
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Bild 13: Ortsdurchfahrt der Bundesstraße als integrierter Bestandteil der Platzfläche: klar orientierte und zugleich visuell begrenzte Fahrgasse aus Sicht des Fahrzeugverkehrs
Karl Heinz Schäfer, TH Köln
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Bild 14: Ortsdurchfahrt als integrierter Bestandteil der Platzfläche: optische Auflösung der Fahrgasse aufgrund des gewählten Gestaltungsrasters
Karl Heinz Schäfer, TH Köln
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Bild 15: Ortsdurchfahrt als integrierter Bestandteil der Platzfläche: optische Auflösung der Fahrgasse aufgrund des gewählten Gestaltungsrasters
Karl Heinz Schäfer, TH Köln
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Bild 16: Gestaltungsdetail Pflasterbänder: fünfzeilige Muldenrinne als Begrenzungslinie zwischen Fahrgasse und Geh- bzw. Platzfläche mit mittiger Steinreihe als Widerlager für die beiden unterschiedlichen Teilflächen der Fahrgasse und des Platzes (Bild links), vierzeiliges Pflasterband ohne Entwässerungsfunktion als Fahrgasse und Platzfläche gliederndes und gleichzeitig orientierendes, die Wahrnehmung strukturierendes Element mit Verweis auf Kirchenportal, Springbrunnenanlage etc., Kreuzungspunkte sind durch Aufsatzleuchten zusätzlich vertikal hervorgehoben
Karl Heinz Schäfer, TH Köln
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Bild 17: Gestaltungsdetail Pflasterbänder: fünfzeilige Muldenrinne als Begrenzungslinie zwischen Fahrgasse und Geh- bzw. Platzfläche mit mittiger Steinreihe als Widerlager für die beiden unterschiedlichen Teilflächen der Fahrgasse und des Platzes (Bild links), vierzeiliges Pflasterband ohne Entwässerungsfunktion als Fahrgasse und Platzfläche gliederndes und gleichzeitig orientierendes, die Wahrnehmung strukturierendes Element mit Verweis auf Kirchenportal, Springbrunnenanlage etc., Kreuzungspunkte sind durch Aufsatzleuchten zusätzlich vertikal hervorgehoben
Karl Heinz Schäfer, TH Köln
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Bild 18: Neue Springbrunnenanlage als zentrales Gestaltungselement: auf den zulaufenden Pflasterbändern ist die Nachtbeleuchtung des Brunnens positioniert, im Hintergrund eine kurze Baumreihe zur Betonung und Begrenzung der außengastronomisch genutzten Fläche
Karl Heinz Schäfer, TH Köln
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Bild 19: Höher gelegener Kirchvorplatz: die Treppenanlage wurde im Bestand erhalten, jedoch teils saniert; auf dem Vorplatz links eine Stele mit dem erhaltenen Grabstein von Edith Stein
Karl Heinz Schäfer, TH Köln
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Bild 20: Grünanlage auf der östlichen Platzseite mit einfassenden Sandsteinmauern, wassergebundenem Weg, Sitzbänken und Kugelahornbepflanzung
Karl Heinz Schäfer, TH Köln
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Bild 21: Grünanlage auf der östlichen Platzseite mit einfassenden Sandsteinmauern, wassergebundenem Weg, Sitzbänken und Kugelahornbepflanzung
Karl Heinz Schäfer, TH Köln
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Bild 22: Edith-Stein-Gedenkstätte: das halbkreisförmig die Gedenkstätte umschließende Pflasterband erzeugt zusammen mit den umliegenden Mauern eine nischenartige Absetzung vom übrigen Ludwigsplatz
Verbandsgemeinde Bad Bergzabern
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Bild 23: Edith-Stein-Gedenkstätte: das halbkreisförmig die Gedenkstätte umschließende Pflasterband erzeugt zusammen mit den umliegenden Mauern eine nischenartige Absetzung vom übrigen Ludwigsplatz
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Bild 24: Integrierte Fahrgasse: Erschließungsstraßen Georg-Weber-Straße und Schlittstraße bleiben durchgängig befahrbar, sind nun aber gestalterisch in den Platz integriert
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Bild 26 | EUSKa-Auszug zum Verkehrsunfallgeschehen mit Personenschaden in den Jahren 2019 bis 2021: 3 Unfälle mit einer leichtverletzten Radfahrerin und zwei schwerverletzten Personen, in einem Fall eine E-Rollstuhlfahrerin (Alleinunfall), im zweiten Fall ein Fußgänger – in beiden Kollisionsfällen aufgrund Fehlverhaltens der Kraftfahrzeugführenden
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