Schlossplatz | Schwetzingen
Projektdaten
- Mittelstadt mit rd. 21.000 Einwohnern in Baden-Württemberg
- 10.000 qm große Platzfläche mit ca. 250 m langen integrierten Fahrbereichen
- Verkehrsstärken werktags:
- Rd. 7.200 Kfz/24h
- Rd. 2.200 Zufußgehende und Radfahrende/12h (7-19 Uhr)
- Rd. 150 Linienbusse/24h
- Planung: Mann Landschaftsarchitektur, Fulda (Entwurf), BS Ingenieure, Ludwigsburg (Verkehrspla-nung), Licht Raum Stadt, Wuppertal (Lichtplanung), Stadtbaumeister Dipl.-Ing. Mathias Welle (Pla-nung/Projektleitung/strategische Koordination)
- Baukosten: ca. 6 Mio. €
- Verkehrsfreigabe Januar 2011
Überblick über die Straßensituation
Der rund 10.000 qm große Schlossplatz liegt in der historischen Altstadt von Schwetzingen (Bild 2) und stellt den Abschluss der am Bahnhof beginnenden „Barockachse“, die direkt auf das Schloss zuführt, dar. Städtebaulich handelt es sich um eine klar strukturierte barocke Anlage aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, die als einheitlich geplantes Ensemble erhalten ist und dadurch eine besondere räumliche Wirkung erzeugt. Die in den Platz integrierten Fahrbahnen haben Erschließungsfunktion für die Altstadt im Hinblick auf alle Verkehrsarten.
Schloss, Schlossplatz und Barockachse stehen unter Ensembleschutz nach dem Denkmalschutzgesetz.
-
Bild 1: Der Schlossplatz nach der Umgestaltung: Repräsentativer Stadtplatz mit integrierten Fahrbereichen schafft Gleichberechtigung für alle Verkehrsarten und Nutzergruppen
Theo Kyrberg, Schwetzingen
-
Bild 2: Lage im Straßennetz: Zentraler Platz mit integrierten Erschließungsstraßen und besonderer Aufenthaltsfunktion im historischen Zentrum von Schwetzingen
Kartengrundlage: © OpenStreetMap contributors | www.openstreetmap.org
-
Bild 3: Vorher-Situation: Verkehrliche Dominanz in den 1970er Jahren durch zentralen Parkplatz und Straßenbahnwendeanlage
Stadt Schwetzingen
-
Bild 4: Vorher-Situation: Lichtsignalanlage am Kreuzungspunkt Schlossstraße/ Karlsruher Straße und beidseitige Längsparkstreifen neben einer mehrstreifigen Einrichtungsfahrbahn
Stadt Schwetzingen
-
Bild 5: Vorher-Situation: Stark eingeengte Gehbereiche und deutliche Trennwirkung der Kfz-Verkehrsflächen unmittelbar vor dem Schloss
Stadt Schwetzingen
-
Bild 6: Der Schlossplatz im Lageplan: symmetrische, axial auf die Carl-Theodor-Straße und das Schloss ausgerichtete Platzgestaltung mit geführten Fahrbereichen für den Kfz-, Bus- und Radverkehr
Stadt Schwetzingen
-
Bild 7: Integrierte Gestaltung von Fahrbereichen und übriger Platzfläche: einheitliche Gesamterscheinung durch Verzicht auf verkehrstechnische Elemente und angepasste Farbgebung, Nutzung ähnlich dem „Shared Space“-Prinzip
Stadt Schwetzingen
-
Bild 8: Übergänge zwischen Fahrbereich und übriger Platzfläche: niedrige Borde in Verbindung mit Pollerreihen schaffen hohe Durchlässigkeit, weitgehende Barrierefreiheit und zugleich eine deutlich wahrnehmbare Führung und Abgrenzung des Fahrverkehrs
Stadt Schwetzingen
-
Bild 9: Verschwenkung des Fahrbereichs vor dem Schloss: Gehbereiche nahe den Regelmaßen für Gehwege nach RASt (Breiten: 2,00-2,50 m) weiten sich im Vorbereich am Hauptportal zu Schloss und Schlossgarten deutlich auf
Stadt Schwetzingen
-
Bild 10: „Distanzstreifen“ neben dem Fahrbereich auf der zentralen Achse: Platz für Poller, Sitzbänke, Schildermasten, Sitzgelegenheiten und „innere“ Baumreihe der doppelreihigen Allee; unmittelbar angrenzend die fußläufige Promenade
Stadt Schwetzingen
-
Bild 11: Repräsentative Promenade im Zuge der „Barockachse“: breiter Gehbereich unter schattenspendenden Linden, in großformatigen Granitplatten ausgeführt
Tobias Schwerdt, Schwetzingen
-
Bild 12: Aufenthaltsbereiche zwischen Allee und Hausfassaden: großzügig dimensionierte multifunktionale Fläche zum Flanieren, Verweilen, für Außengastronomie und Veranstaltungen mit Eventcharakter
Tobias Schwerdt, Schwetzingen
-
-
Bild 13: Zentrale Bushaltestelle: transparenter Witterungsschutz erhöht soziale Sicherheit, dunkle Leitelemente auf hellem Pflaster schaffen den nötigen Kontrast für Sehbeeinträchtigte, der Kapbordstein ermöglicht einen barrierefreien Ein- und Ausstieg
Stadt Schwetzingen
-
Bild 14: Lichtkonzept im Lageplan und Querschnitt: Differenzierte Ausleuchtung von Fahrbereich, Promenade, Aufenthaltsbereichen und platzbegrenzenden Fassaden
Stadt Schwetzingen
-
Bild 15: Lichtkonzept im Lageplan und Querschnitt: Differenzierte Ausleuchtung von Fahrbereich, Promenade, Aufenthaltsbereichen und platzbegrenzenden Fassaden
Stadt Schwetzingen
-
Bild 16: Wirkung des Lichtkonzeptes bei Nacht: Reduzierung der Schattenwirkung von Bäumen und Schaffung einer besonderen nächtlichen Gesamtatmosphäre, die dem städtebaulichen Ensemble angemessen ist
Licht Raum Stadt Planung GmbH, Wuppertal
-
Bild 18: Schwetzingen – Stadt der Plätze und kurzen Wege: zukunftsweisendes Gesamtkonzept zur Priorisierung des Fußverkehrs in der Innenstadt von Schwetzingen, bestärkt vor allem durch die positiven Erfahrungen aus der Umgestaltung des Schlossplatzes 2014 von der Planungsverwaltung entwickelt
Stadtverwaltung Schwetzingen
-
Bild 19: Umsetzungsbeispiel Karlsruher Straße: Einbahnstraße mit asymmetrischem Straßenquerschnitt, unmittelbar südlich am Schlossplatz beginnend, ähnlich diesem mit hellen Oberflächenbelägen in den Seitenräumen gestaltet und als „Verkehrsberuhigter Geschäftsbereich“ (StVO-Zeichen 374) mit Tempo 20 ausgewiesen – hier: Auszüge aus dem Übersichtslageplan der Ausführungsplanung von BIT Ingenieure AG, Karlsruhe / EILING Ingenieure GmbH, Heidelberg
Stadtverwaltung Schwetzingen