Notfallversorgung von Unfallopfern verbessern

Für eine Verbesserung der Notfallversorgung von Unfallopfern spricht sich der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) anlässlich des „Europäischen Tages des Notrufs“ am 11. Februar aus.
10.02.2025
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Notfallversorgung von Unfallopfern verbessern

Für eine Verbesserung der Notfallversorgung von Unfallopfern spricht sich der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) anlässlich des „Europäischen Tages des Notrufs“ am 11. Februar aus.

„Der Notruf 112 ist eine einfache und in vielen Fällen lebensrettende Möglichkeit, schnell professionelle Hilfe zu bekommen. Eine frühzeitige Alarmierung kann Leben retten und schwerwiegende Schäden verhindern“, sagt DVR-Präsident Manfred Wirsch. Den geschulten Beschäftigten in den Leitstellen sei es zu verdanken, dass die Lage schnell eingeschätzt und Rettungsdienste an den Unfallort entsendet werden können. „Ein verantwortungsvoller Job, der große Wertschätzung verdient“, fasst Wirsch zusammen.

Dennoch müsse im Sinne einer verbesserten Notfallversorgung der gesamte Zeitraum vom Notruf bis zur Übergabe der Patientinnen und Patienten an ein geeignetes Krankenhaus betrachtet werden. „Regelmäßige bundeseinheitliche Analysen zentraler Parameter des Rettungswesens sind notwendig, um die präklinische Versorgungsqualität zu verbessern“, fordert der DVR-Präsident. Ein wichtiger Aspekt sei die in den Landesrettungsdienstgesetzen unterschiedlich definierte Hilfsfrist, die den Zeitraum vom Eingang des Notrufs in der Leitstelle bis zum Eintreffen der ersten Rettungskräfte umfasst.

Von allen Notfalleinsätzen sind knapp zwei Prozent als Verkehrsunfall deklariert, was einem Einsatzaufkommen von rund 134.000 pro Jahr entspricht. Für die Jahre 2020 und 2021 betrug die bundesweite mittlere Hilfsfrist bei Verkehrsunfällen nach Angaben der Bundesanstalt für Straßen- und Verkehrswesen (BASt) 8,7 Minuten.

„Für die Prognose und den Therapieerfolg sind neben den Eintreffzeiten eine Reihe weiterer Zeitabschnitte von Bedeutung“, erläutert Wirsch. Hierzu zählten neben der Hilfsfrist der Beginn der Erstversorgungsmaßnahme sowie der Transport bis zur Einlieferung der verunfallten Person in ein geeignetes Krankenhaus. Diese Zeitintervalle seien anders als die Hilfsfrist nicht gesetzlich geregelt und verankert.

„Darüber hinaus fehlt es an einer einheitlichen und flächendeckenden Erfassung von Daten, die über die Dokumentation zeitlicher Parameter hinausgehen, wie zum Beispiel Aussagen zu Art und Schwere von Verletzungen, zur Behandlung und zum Behandlungsergebnis“, ergänzt der DVR-Präsident. Um ein Gesamtbild der Leistungsfähigkeit des Rettungsdienstes und Ansatzpunkte für eine Verbesserung zu erhalten, sei es notwendig, bundesweit unterschiedliche Datenquellen, zum Beispiel Leitstellen-, Rettungsdienst- und Krankenhausdaten zusammenzuführen. Auf dieser Basis könnten dann einheitliche Qualitätsindikatoren formuliert werden.

„Ein lebensrettender Faktor aber bleibt der Notruf: Auch wenn man in einer Stresssituation nicht weiß, wie man helfen kann – die 112 sollte jeder kennen und wählen können, um so für schnelle und kompetente Hilfe zu sorgen“, sagt Wirsch.

Hintergrund

Der Tag des Europäischen Notrufs wird seit 2009 jedes Jahr am 11. Februar wegen der im Datum enthaltenen Nummer begangen, um die Gültigkeit der 112 in ganz Europa wieder ins Gedächtnis zu rufen. Der Notruf funktioniert in jedem Mobilnetz, eine Vorwahl muss nicht gewählt werden.
 

DVR-Beschlüsse zum Thema Rettungswesen:

Qualität der präklinischen Versorgung von Unfallverletzten

Notfallversorgung von Unfallopfern

Psychische Folgen von Verkehrsunfällen

Erste Hilfe verstärken

Analyse des Leistungsniveaus im Rettungsdienst für die Jahre 2020 und 2021 der Bundesanstalt für Straßen- und Verkehrswesen (BASt)

Forschungsprojekt